Der zweite Aufsteiger aus der Oberliga Westfalen heißt SG Wattenscheid 09. Über zwei Jahre nachdem der Traditionsverein Insolvenz anmeldete und den Neuanfang in der fünften Liga startete, ist die Rückkehr in die Regionalliga West nun perfekt.
Vor einer Mega-Kulisse mit über 6000 Zuschauern feierte die SGW einen 2:0-Erfolg gegen den FC Eintracht Rheine. Im Anschluss an die Partie gab es dann kein Halten mehr: Die Zuschauer stürmten den Rasen, lagen sich, teilweise weinend, in den Armen feierten den Aufstieg gemeinsam mit ihren Aufstiegshelden.
Mannschaftskapitän Marvin Schurig hatte im Blut, dass seine Mannschaft am Ende des Tages feiern dürfe: „Dieses Spiel war phänomenal. Manchmal hast du ein Gefühl dafür, dass man gut in eine Partie reinkommt. In der Halbzeit haben wir uns gesagt, dass wir einfach nur die Ruhe behalten müssen. Die Tormöglichkeiten kamen, wir haben sie genutzt.“ Emre Yesilova erlöste ganz Wattenscheid per Elfmeter (52.), Dennis Knabe erhöhte auf 2:0 (83.). Schurig hatte Vertrauen in seine Mitspieler: „Beim Elfmeter zum 1:0 von Emre Yesilova wusste ich, dass er dem Druck standhält und das Ding verwandelt. Dass Dennis noch traf, freut mich unheimlich für ihn.“
Cheftrainer Christian Britscho wünschte sich im Vorfeld des vergangenen Heimspiels die symbolische Marke von 1909 Zuschauern. Dass beim Aufstiegsspiel über 6000 Zuschauer den Weg ins Lorheidestadion fanden, machte ihn nahezu sprachlos: „Was willst du dazu noch sagen? Über 6000 Zuschauer in Wattenscheid in der Oberliga. Respekt. Wir machen das jetzt seit einigen Wochen mit. Es wurde von Woche zu Woche intensiver und voller im Stadion. Die Energie kam bei uns an. Die Zahl vom Aufstiegsspiel ist der Hammer.“
Britscho ließ den Emotionen freien Lauf
Britscho, der seit dem Wattenscheider Neustart in der Oberliga an der Seitenlinie der steht, habe für den restlichen Pfingstmontag „keine Ziele mehr - außer die Feierlichkeiten zu überleben“. Der 52-Jährige ließ im Interview vor dem feiernden Fanblock seinen Emotionen freien Lauf: „Es fühlt sich überragend gut an. Das ist das, was wir den Jungs von Anfang an gesagt haben: Kommt zu uns und geht mit uns diesen Weg, dann sind solche Momente wie dieser möglich. Dass das dann auch noch so eintrifft - ich könnte heulen.“
Die SGW hat eine der schwersten Zeiten in der Vereinsgeschichte überstanden und spielt in der kommenden Spielzeit wieder viertklassig. Erfolgscoach Britscho traf den Nagel auf den Kopf: „Wir leben wieder. Wir sind wieder da und ihr werdet uns nicht mehr los.“